♥Soll ich mich treiben lassen? Meiner inneren Stimme folgen?
Das klingt verlockend, entspannend, ODER
♥Soll ich mir Ziele setzen, einen Plan verfolgen?
Das klingt nach Arbeit und Vernunft!
Gabrielle Roth sagte von sich, sie hätte nie Pläne gehabt und doch wurde sie so erfolgreich; dass heute mehrere 1000 Menschen auf ihre Rhythmen tanzen, ganz ohne Masterplan.
Ja, aber ….
Ja, wie läuft das bei mir, bei dir? Ich selbst war jahrelang mit einem Mann zusammen, der ganz zielgerichtet seinen Karriereplan verfolgte, während ich auf Selbsterfahrungsgruppen und Tanzböden mein Innerstes zu richten suchte. Er hat mich irgendwann überholt und verlassen und ich stand da und musste noch mehr Inneres richten. Doch ich wurde auch zielgerichteter. Nach soll ich, brauche ich das wirklich, geht es nicht auch so, kostet zuviel Geld, habe ich mich endgültig in die Zielgerade des 5Rhythmen Teacher Trainings begeben. Und ja, wenn du was vorhast, dann gilt es bisweilen, es konkret zu verfolgen oder zu vervollständigen.
Ich habe es nie bereut!!!!
In meinen Silvesterkursen ermuntere ich die Teilnehmer ihre Wünsche, Träume und Visionen unzensiert aufs Papier zu bringen. Wir arbeiten mit Bildern, Materialen, Musik und Tanz.
Ich bin jedes Mal aufs Neue faziniert von der Vielfalt und Kreativität jedes einzelnen. Hier zeigen sich unsere Wünsche und Sehnsüchte und wir nutzen sie symbolisch als Ausrichtung.
Nicht der perfekte so und nicht anders Plan, sondern der was steckt in mir und
will sich verwirklichen Plan.
Du tanzt schon lange und es ist nichts passiert? Schön wäre es doch, wenn alle Wünsche und Sehnsüchte wie an Silvester mit einer Rakete ins Neue (Jahr) hineinstarten würden.
Einfach so.
♥Geschieht es also oder muss ich es machen.?
♥Aber wie konkret soll das aussehen?
♥Soll ich nicht einfach mal schauen, was aus dem Moment heraus passiert?
♥Kann ich Veränderung planen, meine eigene inclusive?
♥Abwarten und weitertanzen?
Abwarten? Nein, danke!
Ich wartete wochenlang in O2 Schleifen, auf kack Bahnhöfen auf kack Züge, auf mehr freie Zeit mit Freunden, auf mehr Zufriedenheit. Warten ist in meinem Alter der späten Midlifecrisis nicht mehr angesagt.
Doch kann ich Pläne schmieden für mehr Zufriedenheit oder kann ich mich einfach entspannen und das Leben so nehmen wie es eben ist und das macht mich zufrieden?
Kann ich die sein die ich bin oder muss ich die erst werden?
WEDER – NOCH
Ich bin und ich werde….
Ich werde: mein Plan ist freier zu werden, innerlich größer, äusserlich geht ja nicht, zufriedener, still und und und…
Doch dazu muss ich Risiken eingehen, ohne Risiko, raus aus dem Gewohnten, gibt es keine Entwicklung.
Vielleicht öfters mal kompromißloser sein, sich mehr trauen, mehr scheißegal, was die anderen sagen, leben. Zwei Monate Urlaub machen und nicht denken die Lücke schrottet dein Leben, sich scheiden lassen, Liebesbriefe schreiben…
Was ist es bei dir?
Träume … bevor du Pläne machst.
Deine Wegweiser sind in deinem Herzen, nicht im Kopf, nicht in den Medien, nicht in der Gesellschaft.
Es ist nämlich eine Schande wieviele Menschen sich zufrieden geben ohne zufrieden zu sein. Wieviele leben unter ihren Möglichkeiten, verstrickt in einen Lebensplan, der vielleicht nicht ihr eigener ist oder der gemacht wurde, weil alle es so machen. Vorsicht, diese Pläne sind manchmal verschlüsselt und verkaufen sich als deine eigenen.
Die Generationen nach mir folgen wieder stärker einem Sicherheitsbedürfnis, werden Beamte, weil dann die Rente stimmt. Das hätte ich auch gerne, doch ich selbst will nicht von Angst bestimmt sein und bemerken, wann sie sich einschleicht.
Ich selbst will wissen, was gut und stimmig für mich ist, innehalten, wenn ich mich wieder im sollte und müsste verliere. Ich selbst will mich weiterentwickeln, meinem Wesen gemäß, so dass ich mich treffe, nicht jemand anders.
Ich plädiere für mehr Spielraum – Try & Error
und für ein waches offenes „ich weiss nicht“ oder „ich weiss schon“
für mehr Geduuuuuuld und gleichzeitig Schmackes, den Stier bei den Hörnern zu packen.
Ja was denn nun?
Ich schaffe den Bogen zur Headline nicht, nicht geradlinig genug 🙂
Go with the flow oder zielstrebig sein? flowing oder staccato?
⇒Lasse deine Wünsche und Sehnsüchte fliessen, fühle genau hin,
welchen Wert beinhalten sie, spüre hinein, welche Qualtiäten stecken darin?
♥Der Wert gibt die Richtung vor!
⇒Gib diesem Wert Bewegung und Richtung,
folge seinem Sinn, dem Bedürfnis dahinter,
definiere ihn konkreter für dich.
⇒Plane, wenn du ein Planer bist. Wenn du Strukturen liebst. Mache es wie mit der Einkaufsliste, schreibe alles auf, vergesse die Liste zu Hause und kaufe ein was du erinnerst. Entscheide vor Ort, ob es lieber Birnen statt Äpfel sein sollen oder heute exotische Khaki.
⇒Folge deinen Stärken, das erleichtert das Ganze. Werde nicht Coach, wenn du Handwerker bist.
⇒Sei bereit Fehler zu machen, Wege abzubrechen, etwas rechtzeitig aufzuhören.
⇒Enrümple dein Leben von falschen und zu anstrengenden Zielen.
⇒Einen Weg verlassen braucht genauso viel Mut wie einen Neuen zu beschreiten.
⇒Wage beides!
⇒Habe Mut zur Lücke, wenn es eben nicht mehr Australien wird in diesem Leben,
dann eben nicht. Bleibe eher mit der Frage was du dort suchst.
Noch einige Worte zu den Flowern oder den wirklich Spirituellen.
Sie kennzeichnen sich aus durch „ganz im Hier und Jetzt“ , „alles geschieht was geschehen mag „, es gibt nichts zu tun. Sie haben recht. Leben ist nur im Moment, es geschieht jetzt.
Ziele sollten uns nicht den Blick versperren auf das was im Leben gerade passiert.
Sie sollten frisch bleiben, wach beobachtet werden, verbunden mit den realen Möglichkeiten dieses Moments (grounding). Stur staccato, one way funktioniert nicht, zumindest nicht immer.
Ziele taugen nur etwas, wenn sie flexibel sind,
wenn sie eine Reaktionsspielraum lassen, eine Kurskorrektur.
Doch sicher kennst du auch Menschen (nur die da draussen natürlich) die zwischen Vision und Tat stecken bleiben. Zwischen ich brauche mehr Licht und der nächsten Glühbirne liegen Monate. Sie sollten ihre Staccato-Tat-Muskeln stärken.Vom drüber nachdenken ins Tun gelangen. Vom alles geschieht, zum ich entscheide, ich gehe, ich gebe, ich riskiere… Selbstbestimmt eben, denn das macht glücklich und zufrieden.
Ich halte es nach meinem guten und bewährten Rezept aus dem Hause 5Rhythmen,
magisch und real, prozeßorientiert und mit viel Enthusiasmus ausgestattet:
Flowing folge deine Wünschen, Sehnsüchten und Visionen
Staccato setze machbares in die Tat um, go for it, Schritte Richtung Verwirklichung
Chaos lasse zu was damit geschieht, die Auswirkung, die Ereignisse, das Lebendige
Lyrical bleibe spielerisch, flexibel, herz-lich, du hast die Wahl
Stillness folge dem inneren Wert weiter, denn nur er zählt.
Wie gut, dass es die ganze Runde gibt, nicht nur hop oder top, Flow oder Ziel.
Ich freue mich über Beiträge und Meinungen deinerseits.
Manches ist vielleicht überspitzt oder löst etwas in dir aus?
Welcome.
interessant, das Thema spielt grad eine rolle bei mir …
also eigentlich ist mir seit dem neuerlichen jakobsweg diesen sommer recht klar, was ich noch tun und wie ich sein will – nämlich in und mit der Natur arbeitend, pflanzen, Landwirtschaft (?), permakultur, mit dem Rhythmus der Natur, tag, nacht, einen eigenen Hof haben (!), irgendwie auch Chef sein :-), mein ding halt machen, mit anderen (mehreren) leuten zusammen – und nach einigen konzentrierten schritten in diese Richtung steht jetzt eine Entscheidung an, die zwar einiges von dem oben genannten bietet, aber auch jede menge Risiken enthält – und irgendwie bin ich jetzt im lauf gebremst, zögere …
weitergehen und das ganze als schritt in diese Richtung sehen, oder innehalten und schauen ob das so, in dieser form stimmt?
momentan tendiere ich zu zweiterem – jedenfalls bringt mir schon die Auseinandersetzung mit diesem Thema einiges, das gefühl habe ich, auch wenn ich momentan nicht wirklich zu einer Entscheidung fähig bin. immer wieder stehe ich vor diesen entscheidungsschwierigkeiten, dinge die für mich eine grosse Bedeutung haben, vielleicht von aussen betrachtet gar nicht so schwierig. was ich daraus gelernt habe ist zumindest, dass ich mich ehrlich damit auseinander setzen kann und mit den damit aufgeworfenen fragen, und in der Vergangenheit ists dann manchmal aktiv zu einer Entscheidung gekommen, manchmal auch nur passiv. aber dieser weg lohnt sich aus meiner sicht, weil die dinge schon zunehmend klarer werden.
YES!
ach ja genau: diese (momentane?) Klarheit hat sich übrigens by the way eingestellt, ohne dass das jetzt geplant war auf dem jakobsweg. mit der frage allerdings: was will ich eigentlich tun, wofür bin ich da, wie will ich sein, was ist mein beitrag – beschäftige ich mich seit jahren und würde ich als DIE zentrale frage meines lebens in den letzten jahren bezeichnen, mit der ich mich auf unterschiedlichste art und weise beschäftigt habe und beschäftige.
das nur, um auch zum Thema an sich was zu sagen.
und ein letztes, um das grössere bild zu zeigen: ich bin jahrelang jetzt sozusagen „mit dem flow“ gegangen, und vielleicht tu ich es auch wieder, und es ist super, einfach diesen druck rauszunehmen – also möglicherweise ist das eine wunderbare Möglichkeit, dann auf dieses ding zu stossen, vielleicht ist es aber auch einfach eine Gnade, wenn man dieses ding findet – aber vielleicht is eh ois anders!
🙂
Hallo Jakob,
schön von dir zu hören. Der Jakobsweg war sicher eine gute Erfahrung.Ich denke da eher auch an kleine Schritte und sich immer wieder von Zeit zu Zeit die Fragen stellen ist schon die halbe Miete.Antworten kannst eh nur du selbst. Mir hilft manchmal eine Aufstellung mit Bodenankern wenn es sehr wichtig für mich ist und Begleitung durch Freunde mit denen ich mich auseinandersetze. Viele neue Inspirationen und Wegweisungen wünsche ich dir für 2015.
Amala
liebe Amala, dein Beitrag zum Lebensplan berührt mich sehr. Durch Zufall bin ich grade auf deine Seite gelangt, obwohl ich deinen Newsletter schon lange abonniert habe. Jedenfalls befinde ich mich grade in einer grossen Veränderung mit allen Höhen und Tiefen. Du sprichst mir aus der Seele. Ich freue mich sehr über deine schreibsweise. So ehrlich und offen. Das finde ich gut. Ich bin sehr inspiriert. Und möchte dich ermutigen, weiter zu machen, zu schreiben. Auch wenn es wenig schriftliche resonanz gibt, gibt es Menschen die lesen und sich berühren lassen. Und nicht jeder kann teilen.
Ich wünsche dir ein seeliges neues Jahr und frohes schaffen…