F: Amala, es wäre doch gut, wenn es auch ein Hilfemenü für Gefühle gäbe!??
Ja – allerdings, leider habe ich kein Hilfemenü gefunden,
ich kann dir allerdings eine Gebrauchsanleitung für Gefühle auf der Tanzfläche geben,
Moving with Feelings, eine einfache, tänzerische und spielerische Herangehensweise.
Okay, wie schaffe ich es also besser mit meiner Gefühlswelt zurechtzukommen?
Erstmal geht es darum herauszufinden, was ich fühle bzw.nicht fühle, was los ist. Gefühle sind oftmals diffus, ich fühle mich ungut…oder ich fühle mich müde, genervt, traurig, ärgerlich und alles zur selben Zeit… Ich bin mir wie selbst im Weg und das Gefühl ist mir lästig. So empfinden zumindest viele Menschen. Wir sagen, es geht mir schlecht…..ich fühle mich nicht in der Lage..ich habe das Gefühl, dass du…Wir benutzen den Begriff fühlen sehr häufig, aber was heisst das? Darüber sprechen hilft uns noch nicht weiter.
Oftmals schieben wir unsere Empfindungen weg, wir verdrängen sie, weil sie nicht in den Moment passen und die Situation oder wir unbewusst denken, ich passe nicht. Das ist ein häufiges Grundgefühl in vielen Menschen, wir merken das nicht, es wird nicht gezeigt.
Gleichzeitig beeinflusst es unser Handeln, wir wollen nicht wieder verletzt werden, uns nicht beschämt fühlen, wir wagen nicht alles, was wir gerne tun wollen.
Egal ob wir bewusst fühlen oder nicht. Gefühle beeinflussen unser Leben. Energie lässt sich nicht vernichten, sie setzt sich in unseren Gedankenmustern fest, in unseren Muskeln, wir psychosomatisieren. Denke nicht, dass du sie los wirst. Es ist eine Energie, die dir fehlt,
wenn sie nicht fließen kann.
Mach es anders: Lade Gefühle ein. Lass sie durch. Erlöse sie. Freunde dich mit ihnen an.
Was ist deine Intention?
Mein Anliegen für dieses Jahr ist die Gefühlsebene wirklich zu achten, zu verstehen, ihre Botschaft für mich, ihren Wert, anders mit Gefühlen umzugehen, als in der gewohnten Strategie. Das ist eine Reise in die Selbstliebe.
Was bietest du an in den Kursen?
Im ersten Kurs zum Thema Gefühle, er heißt Moving with Feelings gebe ich dir Handwerkszeug überhaupt Gefühle wahrzunehmen, eine Tür zu öffnen nach innen, um genauer hinzuspüren. Genauer heißt, auf die körperlichen Botschaften zu hören.
Gefühle melden sich im Körper, ein grummeln im Bauch, die sprichwörtliche Wut im Bauch, ein flaues Gefühl im Magen, die Knie die vor Angst schlottern, das Gesicht fällt uns runter..wir ziehen uns zurück oder öffnen uns- dh. Gefühle haben eine Bewegung, eine leise Stimme im Körper, auf die wir lernen können zu achten.
Man spricht auch von somatischen Markern, die uns hinweisen auf etwas das gerade wichtig ist für uns. Sie sind die Signallampen für unsere Bedürfnisse, für das was wir brauchen oder nicht brauchen, für was es einzustehen gilt.
Ich meine, wo anders sollen wir unsere Gefühle wahrnehmen als im Körper, wir brauchen dieses Grounding – G. Roth spricht immer wieder davon: „embody the spirit, embody the soul, your fears, your angers, your sorrows , your emotions.“
Das hilft uns von einem tieferen Platz in uns zu leben, intuitiver, nicht vom Denken gesteuert. Und aus diesem Raum heraus kommen dann auch kreative Wege, Lösungen oder Erlösungen.
In den Rhythmen nennt ihr es Heartbeat, was heißt das?
Heartbeat bedeutet die Gefühle zu verkörpern, „embody the heart“ !
Das Gefühl als Symbol des Herzens.
Es geht darum, wie sich ein Gefühl bewegt.
Wir nutzen dabei die 5Rhythmen Landkarte von Gabrielle Roth und die Basistgefühle Angst, Wut , Schmerz, Freude und Mitgefühl als Wegweiser des Herzens.
Die zentrale Frage ist: Wie bewegt sich, das was gerade da ist, wenn es sich bewegen würde?
Wenn ich die Energie sich bewegen lasse, offenbart sie sich mir deutlicher und ich kann sie erfahrbar werden lassen, verstehen lernen, die Energie darin nutzen. Ich nehme sie in Besitz, lasse sie hinein, hindurch und hinaus.
Jedes Gefühl hat eine Botschaft für dich, hat einen Sinn, ist ein Wegweiser. Angst hilft uns wachsam zu sein, Wut lässt uns für uns einstehen, für das was stimmig ist. ..
Gefühle sind nicht unsere Feinde, sie sind keine Strafe, oder Belästigung, was wir oft denken, sie sind unsere wichtigsten Verbündete für unsere Lebenskraft.
Wir sind designt von der Schöpfung zu fühlen, das ist uns mitgegeben, das hat einen Sinn.
Ja es gibt eine Gebrauchsanleitung für Gefühle, ein Hilfemenü, nicht die übliche Hotline, aber Werkzeuge, Bewegungstools, bewusste Meditationen.
Wir können lernen, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen wollen,
- lernen sie zuzulassen, statt zu verdrängen.
- lernen sie anzunehmen, statt sie zu bekämpfen,
- lernen sie zu bewegen statt in unsern Muskeln zu speichern,
- lernen das Potential das darin steckt zu nutzen
- lernen die Hinweise zu verstehen, das Bedürfniss dahinter
Gefühle sind die Quelle unserer Lebendigkeit und oft der tiefere Grund, warum wir so handeln oder nicht handeln wie wir es tun.
Zum Beispiel, ob ich das Wagnis eingehe, den Mann anzusprechen, den Job zu wechseln , nein zu sagen. Alle sozialen Kontakte werden von unseren Gefühlen bestimmt, alle Interaktionen. Im Unbewussten steuern unser Gefühle, sie sind die eigentlichen Triebkräfte. Wir haben alle Strategien entwickelt, die uns schützen wollen vor Verletzung oder Ablehnung. Dadurch vermeiden wir Gefühle, anstatt sie zuzulassen und neue Wege zu finden.
Wir denken nur wir würden alles mit dem Kopf ausmachen, aber die tieferen Gründe sind oft unsere Gefühle.
Wie kann ich anders machen?
Erstmal kann ich dir sagen wie es nicht geht.
Gefühle sind nicht direkt veränderbar. Es gibt keinen Schalter aus! ein! keinen Kontrollhebel!
Es nutzt nichts sich zu sagen, hör auf dich zu ärgern, bleibe cool, oder du brauchst keine Angst zu haben…
Die neue Variante in einer bestimmten Szene ist, sie zu analysieren, ich verstehe sie, ich kann mir alles selbst erklären, durch meine psychotherapeutische Erfahrung.
Wichtig ist zu verstehen dass es nicht darum geht, etwas besser im Griff zu haben.
Deshalb tanzen wir, wir lernen eine neue Bewegungsart, oder eine neue Umgehensweise.
Sie nur in der gleichen Weise zu fühlen wie immer reicht nicht aus.
5 Wege mit Gefühlen heilsam umzugehen:
1.)Körper und Atem:
wir spüren und atmen hin, wo im Körper spüre ich das was gerade geschieht, wir lernen die Körpersprache verstehen; somatische Marker;
wir atmen mehr, als Schlüssel die Energie lebendig sein zu lassen.
2.)Bewegung:
wir üben das, was da ist zu bewegen, den natürlichen Fluss der Energie fördern, statt festzuhalten, wir lernen Gefühle zuzulassen über Bewegung.
wir lassen sie hinein-hindurch und hinaus als reine Energie.
3.)Präsenz & Grounding:
wir bleiben präsent, atmen, erden uns – das ist die Basis ; wir erleben die reine Energie eines Gefühls und nicht die alte Geschichte, in der du dich hilflos oder alleingelassen, missverstanden oder abgelehnt gefühlt hast.
Wir stärken das Vermögen, dich zu halten, aus deinem Selbst heraus.
4.)Witnessing:
wir bezeugen die Emotion, indem wir sie für uns sichbar machen, sie gleichzeitig erleben und uns distanzieren, wir erleben sie aus einem urteilsfreien Selbst heraus.
5.)Heilende Bewegung:
wir entdecken den notwendigen Impuls darin und die Handlung,
die daraus folgen kann. (falls nötig) Wir erleben die Erlösung des Gefühls, indem wir es durchlassen und ihm eine neue Richtung geben.
Heilung geschieht letztendlich, wenn wir mitfühlend mit uns sind, wenn wir unser Fühlen würdigen und die Bewertung rausnehmen.
Diese Reise wird den Umgang mit deinen Gefühlen grundlegend verändern.
Der Beitrag ist von 2014 – dennoch ist sein Inhalt aktuell.